Menschen können im Laufe ihres Lebens einen Wunsch nach Begleitung in Veränderungsprozessen entwickeln. Angebote im Sinne einer „Auszeit“ während oder nach einer persönlichen Krise oder Krankheit (z.B. Burn-out) können Sie im ländlichen, bäuerlichen Umfeld anbieten. Inhalte einer Auszeit können die Unterstützung bei beruflicher und persönlicher Neuorientierung, sowie das Bedürfnis nach einem strukturierten Arbeitsalltag im naturnahen Raum, sein. Bauernhöfe bzw. landwirtschaftliche Betriebe können für eine Woche bis zu mehreren Monaten für Privatpersonen, Führungskräfte / Unternehmer*innen, Frauen in einer Umbruchphase oder junge Erwachsene einen Lebensort darstellen. Ihre Angebote könnten eine Mitarbeit am Hof oder geführten Mensch – Tier Interaktionen umfassen. Die Zielgruppe profitiert von dem Angebot häufig umso mehr, je größer der Kontrast zum bisherigen Alltagsleben ist.
Zielgruppe:
Menschen jeden Alters
zusätzliche Arbeitskraft:
nein
Anstellungsverhältnis:
nein
Verbindung zur Landwirtschaft:
Ort für Auszeit-Angebote
Ort mit Zeiten im Jahresrhythmus
ein Ort, wo der Mensch "sinnvollen" Tätigkeiten nachgehen und/oder begegnen kann, die in einem natürlichen Kreislauf stattfinden
pädagogische Qualifikation:
nicht zwingend, je nachdem wie das Angebot der Auszeit gestaltet ist
Begleitung von außen:
nein, eventuell bei der Arbeit mit Jugendlichen
Finanzierung:
Selbstzahler*innen
2. Was gilt es zu beachten?
Um ein Angebot für eine Auszeit anzubieten, ist es grundsätzlich von Vorteil, wenn Sie eine pädagogische, psychologische oder medizinische Qualifikation aufweisen.
Für spezielle Beratungs- und Therapieangebote wie beispielsweise Coaching (Lebensberatung), Supervision, Tiergestützte Therapieangebote oder Kräuterwanderungen ist es Vorteilhaft entsprechende Weiterbildungen vorzuweisen (auch wenn diese bislang immer noch nicht allgemein anerkannt sind).
Regelmäßige Supervision für den/ die Landwirt*in als Pädagoge und Arbeitsanleiter*in sollte vorhanden sein.
Um Teilnehmer*innen für Ihr Auszeit – Angebot zu akquirieren, braucht es ein gutes Netzwerk aus Professionen und Institutionen.
3. Voraussetzungen, welche Sie als Landwirt*in, die Hofbewohner*innen und die Struktur des Betriebes mitbringen sollten
Für Sie als Landwirt*in und alle anderen Bewohner*innen des Hofes ist die Grundvoraussetzung Zeit und Interesse an der Begegnung mit Menschen zu haben.
Der Hof sollte über ausreichend Lebensräume bzw. Gemeinschaftsräume aber auch über ausreichend Rückzugsorte verfügen.
Es braucht einen separaten Wohnraum für die Teilnehmer*innen.
Es ist vorteilhaft, wenn sich auch in der Umgebung vielfältige Erholungs- und Bewegungsangebote finden lassen, zum Beispiel Wanderungen in Naturparks, Wellnessangebote oder Städte-, Kirchen und Schlossbesichtigungen.
Auch auf dem Hof sollten sich möglichst vielfältige Aktivitäten für den Gast ergeben. Zum Beispiel Mithilfe bei der Tierpflege, Spaziergänge mit Hunden, Eseln oder auch (begleitetes) Reiten. Die Mithilfe auf dem Hof sollte sich im Grundsatz auf Freiwilligkeit berufen.
4. Finanzierungsmöglichkeiten
Auszeit Angebote werden häufig von Selbstzahler*innen finanziert.
Bei Jugendlichen könnte auch das zuständige Jugendamt der Kostenträger sein.
5. An wen kann ich mich wenden?
Evtl. an Initiativen für Burn-out betroffene Menschen oder allg. Auszeitberater*innen denen Sie ihr Angebot vorstellen.
Es ist empfohlen, wenn Sie über eine ansprechende Internetseite verfügen und sich entsprechend im Netz positionieren.
Bei einer selbstständigen Kontaktaufnahme zu den umliegenden Kliniken und Jugendämtern : hier ist eine Vorstellung mit einem gut ausgearbeiteten Konzept ratsam.